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Mayerlverschneidung (7 | 300m)

Die Mayerl Verschneidung am Heiligkreuzkofel ist eine absolut logische Linie. Zumeist wird die untere Hälfte als Zustieg für die Touren in der Hauptwand linkerhand benutzt. In dem Fall queren die Seilschaften nach der Hälfte über ein sehr ausgesetztes Band nach links aus. Als Osttiroler wollte ich schon lange die berühmt, berüchtigte Tour vom Blasl Sepp wiederholen (auch er war ein Osttiroler). Wir wurden nicht enttäuscht. Die Tour ist steil, der Fels ist manchmal brüchig, die Absicherung ist sporadisch vorhanden. Rundum ists eine herb, alpine Tour bei der man den Schwierigkeiten mehr als gewachsen sein sollte! So schrieben z.B. die Ulmer Jungs auf Ihren Blog über die dritte und vierte Seillänge: "45m Lebenserfahrung!"
Ich fand die Tour als überaus eindrucksvoll und sehr anspruchsvoll für den Grat! Sie ist mMn eine ganze Nummer anspruchsvoller als die rechts daneben liegende "große Mauer".

Absicherung: Die Stände sind alle recht gut mit Schlaghaken eingerichtet und können zumeist auch sehr gut nachgebessert werden wo notwendig. Dazwischen stecken ein paar Schlaghaken und Holzkeile. Zu erwähnen ist mMn. die vierte, supersenkrechte 30m lange Schuppe, welche fast ausschließlich selbst abzusichern ist. Wir hatten 2 Sätze Friends bis Größe 3 dabei. Für die 4. Seillänge würde ich 2Stk Friends Größe 2 & 3 (ev. auch 1 Stk Größe 4) mitnehmen. Sonst tuts wohl meist auch ein Satz Friends.

Fazit: Mit dem alpinen Zustieg, der anspruchsvollen Absicherung, dem zum Teil brüchigen Fels, der logischen, aber auch ausgeklügelten Linienführung und der beeindruckenden Steilheit empfand ich die Tour für den angegebenen Schwierigkeitsgrad als äußerst eindrucksvoll. Der angegebene Schwierigkeitsgrad sollte mehr als nur beherrscht werden. Die Tour ist eigentlich durchgehend im (zum Teil äußerst steilen) 6. Grad. Eine absolute Glanztat vom Sepp - und das zur damaligen Zeit - brutal!
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