Gola e lussuria (7a+ | 200m)
Friaul - Avostanis Pfeiler In den Genuß dieser total abgefahrenen Tour kam ich dank Mario, der mich auf eine Lehrstunde in sehr technischer Kletterei mitgenommen hat. Die Straße zur Hütte (Ausgangspunkt) wurde wegen eines Skitourenrennens geräumt, und so konnten wir trotz sehr viel Schnees diese Südwandtour machen. Nach ca. 40min Zustieg stiegen wir kurzärmlig in diese Tour ein.
Mario führte komplett durch und ich konnte mich so im Nachstieg voll und ganz auf die geniale Kletterei konzentrieren. Hier wird einem nichts geschenkt. Eine dieser 6b+ Längen wäre sogar in Tirol eher als 7a gewertet. Und so wundert es nicht, dass ich sogar in einer 6- Länge ordentlich ins Schwitzen kam. Die Absicherung ist in den schweren Längen sehr gut, in den leichteren Seillängen / Passagen gibts dafür gscheide Runouts. Mit Kraft kann man hier nur wenig ausgleichen.
Ohne Technik kommt man in dieser eigenartigen, aber total abgefahrenen Kletterei nicht weit. Per Abseilen kommt man nach den 7 total genialen und recht anhaltenden Seillängen direkt wieder zum Rucksack am Einstieg.
Die Felsqualität braucht den Vergleich mit dem Velebit nicht zu scheuen. Wenn man in den ganzen 250Hm zwei bis drei lockere Griffe antrifft, muss man schon viel Pech gehabt haben.
Fazit: Eine Tour, die das Herz höher schlagen lässt!! Dieses Prachtexemplar kann man ruhig öfter gehen, und wird den Spaß daran nicht verlieren. In dieser prächtigen Wand gibt es bereits mehrere Touren - klassisch, als auch sportalpin. Leider ist ein Führer, bzw. Topo nur schwer zu bekommen. Deshalb werden diese Touren wohl eher Insidern vorbehalten bleiben. Dafür ist man hier eigentlich immer alleine unterwegs. Warum gibt es nicht mehr Touren wie diese?