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Pumprisse (7 | 180m)

Wilder Kaiser | Fleischbankpfeiler Die Pumprisse sind eine sehr geschichtsträchtige Tour. Sie ist die erste Tour der Alpen die mit UIAA 7 bewertet wurde. Der Fels in der Tour ist eigentlich gut (man sehe von den Zustiegsmetern und der ersten 4er Länge ab). Dennoch ist die Kletterei sehr eigen und auch die Bewertung der Zustiegslängen wurden wohl gewürfelt... Entweder hatten wir einen schlechten Tag oder sie sind einfach für den Grad verdammt hart. Nach einem Pendelquergang und der Länge zum Hundebahnhof gehts in die eigentlichen Risse hinein. In der ersten Länge (ich kam bis kurz vor den Stand) dieser Risse steckt man als menschlicher Klemmkeil drin... die Kletterei ist dementsprechend eigenwillig. Mir persönlich hats nicht gefallen (unabhängig von meinem Sturz). Um Zeit zu sparen und Meter zu machen (Flo musste seinen Zug erwischen) wollte ich nicht zu viel Zeit mit rumtüfteln vertrödeln. Da zog ich an einem vermeintlich gut liegenden 6er Friend an... doch der hielt nicht... der 5er darunter auch nicht und der 4er darunter auch nicht... somit summierten sich die Flugmeter. Es ging so schnell, dass ich fast nichts mitbekommen habe. Ein 5er Friend hielt dann den Sturz (der 4er der darüber lag, ist jetzt kompletter Schrott). Keine Ahnung wo ich die Wand berührt und mir den Fuß verletzt habe - zum Schluss hing ich 5-6m über Flo im Seil. Ich schätze meinen Sturz inkl. Seildehnung auf 20-25m. Gleich merkte ich dass mein Fuß schmerzte und anschwoll. Somit war die Entscheidung klar: abseilen und ins Krankenhaus. Mit dem Fuß machte ich dann noch barfuß den Abstieg in ca. 1h zum Auto, wo ich den Fuß im Bach kühlte. Flo hat mich ins Krankenhaus gebracht, wo ein Riss des Außenbandes (mit knöchernem Anteil) am Rist des rechten Fuß diagnostiziert wurde.

Ich legte die Friends sehr wohl sauber (nach bestem Wissen und Gewissen) und schaute darauf, dass alle Segmente gut aufliegen und der Friend in Sturzrichtung schaut. Unsere Vermutung ist, dass durch die Größe der Friends sie leicht aus ihrer Position gezogen werden können. Kleine Friends dagegen liegen viel satter auf und lassen sich auch meist nicht so leicht in gelegter Position bewegen. Doch das ist nur eine Vermutung. Der 4er Friend muss den Sturz wohl gebremst haben. Er ist nämlich stark verbogen... da ist schon ein bischen Kraft notwendig.

Fazit: (unabhängig von meinem Sturz) sehr fester Fels, eigenwillige Kletterei (auch in den Zustiegslängen) und ein Körperriss der 4 Seillängen lang raufzieht... nicht meine Lieblingskletterei :)

Material / Absicherung: voller Satz Friends bis rauf zum 6er. Wir hatten 4er & 5er doppelt (was die Nerven auch beruhigt).